Nachrichten und Informationen aus der Barlachstadt Güstrow

Sachstand zur Sanierung des Grundwasserschadens der ehemaligen chemischen Reinigung in der Baustraße 11/12

Die Sanierung des Grundwasserschadens zwischen der Eintragsstelle an der ehemaligen chemischen Reinigung in der Baustraße/Ecke Flethstaken und dem Rosengarten läuft schon seit dem Jahr 2000.

Bis zum heutigen Zeitpunkt sind 14,3 Tonnen reines Reinigungsmittel durch die Reinigungsanlage in der Armesünderstraße aus dem Grundwasser entfernt worden. Dadurch konnte die Schadstofffahne (siehe Anlage) sowohl in der Breite als auch in Richtung Rosengarten erheblich verkleinert werden. 

Als Hauptausbreitungskanal wurde der früher vorhandene Fleth, welcher dem Flethstaken folgend unterhalb des Seniorenheims in der Schnoienstraße Richtung Rosengarten verläuft, lokalisiert. Dabei stellen die Fundamente des Heimes eine Barriere da, die die Ausspülung der Schadstoffe erschwert.

Von 2009 bis 2010 wurde in Intervallen umweltverträgliche Waschsubstanzen, so genannte Tenside, in das Grundwasser eingebracht mit dem Ziel, die Schadstoffe von den Torfen und dem Boden zu lösen und die Austragungsrate zu erhöhen. Die Ergebnisse waren zufriedenstellend, es wurde ein erhöhter Schadstoffaustrag erreicht, der Rückgang der Grundwasserbelastung war aber weiterhin schleppend.

Im Ergebnis von Sonderbeprobungen wurde im Frühjahr 2011 festgelegt, dass die Sanierungsanlage abgeschaltet und somit jegliche Förderung von Grundwasser bis auf Weiteres abgebrochen wird, um zu prüfen, wie sich bei Einstellung der natürlichen Fließverhältnisse des Grundwassers der Schadstofftransport verhält.

Durch die hohen Niederschlagsmengen 2011 und die Frostperiode 2012 waren denkbar schlechte Voraussetzungen gegeben, da die Grundwasserneubildung erheblich und der Energiegraben lange zugefroren war, sodass das Ergebnis den negativsten Fall widerspiegelte. Bis heute wurden in dem zu schützenden Oberflächenwasser der Nebel und des Energiegrabens während der gesamten Zeit keine bedenklichen Schadstoffkonzentrationen nachgewiesen, die einen Abbruch des Projektes notwendig machten. Durch die Projektgruppe wurde entschieden, die Diffusionsperiode vorerst bis September zu verlängern, ohne aktiv in das Grundwasser einzugreifen.

Im September 2012 wird nochmals das gesamte Messnetz beprobt und ein Zwischenbericht vorgelegt. Sollten sich die Ergebnisse nicht gravierend verschlechtern, wird die immer noch vorgehaltene Reinigungsanlage in der Armesünderstraße zum Jahresende 2012 abgebaut. Im Frühjahr 2013 ist dann mit der Entscheidung über den Abschluss der Sanierungsmaßnahme zu rechnen.

Auch künftig wird in einem noch festzulegenden Bereich zwischen der Schnoienstraße und dem Rosengarten bei der Fassung von Grundwasser (z. B. beim Bau von Kellern, Straßenbau usw.) mit belastetem Wasser zu rechnen sein, welches ggf. erst über eine Reinigungsanlage in die Kanalisation eingeleitet werden kann. Deshalb sind dazu jeweils detaillierte Absprachen mit den Wasserbehörden notwendig. Auch die Nutzung des Grundwassers über Gartenbrunnen wird weiterhin nicht zulässig sein.

Kontakt:
Barlachstadt Güstrow
Öffentlichkeitsarbeit/Karin Bartock
Markt 1, 18273 Güstrow
Tel. 03843 769-101, Fax 769-501
<link>karin.bartock@guestrow.de