Nachrichten und Informationen aus der Barlachstadt Güstrow

10. Kunstpreis Ökologie geht an die Hamburger Fotokünstlerin Valerie Wagner

Zum 10. Mal wurde am 22. Juni 2008 in der Barlachstadt Güstrow der im Rahmen der Ausstellung „Kunst und Umwelt“ ausgeschriebene Kunstpreis Ökologie vergeben. 266 Künstlerinnen und Künstler aus dem gesamten Bundesgebiet und Estland und Polen hatten sich für den Preis beworben. 20 von ihnen wurden von der Jury, der die Berliner Malerin Ursula Strozynski, der Bildhauer Günter Kaden aus Wendischhagen und der Geschäftsführer der Ernst Barlach Stiftung Güstrow, Dr. Volker Probst, angehören, für die 13. Ausstellung „Kunst und Umwelt“ in der Städtischen Galerie Wolle auswählt.
Es war für die Jury nicht leicht unter den international agierenden Künstlerinnen und Künstlern, die Ausstellungslisten reichen von Osaka bis Toronto, einen Preisträger auszuwählen. Die Wahl fiel dann aber einstimmig auf Valerie Wagner, die sich mit ausgewählten Diptychen aus der Serie „Zeichen“ in der Güstrower Ausstellung „Kunst und Umwelt“ präsentierte. Die Bildserie „Zeichen“, die das Verhältnis Mensch-Natur beinhaltet, entstand im Jahre 2007 und wurde als Lebens-Zyklus konzipiert. In den Bildpaaren wird eine ästhetische Verbindung von Mensch und Natur hergestellt mit der Absicht, die Abhängigkeit beider visuell erleb- und er-fahrbar für den Betrachter zu machen.
In der Begründung der Jury heißt es: „Valerie Wagner nimmt in ihrer Fotoserie der „Zeichen“ zu diesen fragwürdigen Idealen des aktuellen Zeitgeistes bewusst eine Gegenposition ein, ein Zeitgeist, der vor allem durch die Werbeindustrie generiert und ständig gefüttert wird. Valerie Wagner konfrontiert den Betrachter in schonungsloser Weise mit den Grundtatsachen menschlicher Existenz: Unbestrittener maßen gibt es im Leben Glück und Freude. Diese werden jedoch durch die Verletzbarkeit, Vergänglichkeit und letztendlich den Tod als Endpunkt irdischer Existenz relativiert. Sich dessen zu vergewissern und nicht dem Zeitgeist vollkommen anheim zu fallen, ist ein Anliegen von Valerie Wagner.“

Valerie Wagner lebt nach Abschluss eines Musik- und Literaturwissenschaftsstudiums und eines Studiums der Freien Kunst und Stagemanagement in London seit 1992 als freischaffende Fotokünstlerin in Hamburg. Neben der eigenen künstlerischen Arbeit, die geprägt ist von sehr individuellen Sehweisen, war sie als Dozentin für Fotografie und Gestaltung u. a. im Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg tätig, betreute im Auftrag der Hamburger Kulturbehörde fotografisch Wettbewerbe und fotografierte auch für Stella Entertainment.